„Loslassen“

So viele Jahre bin ich nun schon mit „Loslassen“ beschäftigt!

Doch was will denn losgelassen werden?

Wir sind kosmische, göttliche, ewige Wesen, die hier auf dieser Erde inkarniert sind, um Erfahrungen zu sammeln. Unsere Seelen sind immer glücklich. Wir sind als Wesen ohne Anfang und Ende, also unendlich, multidimensional, pure Licht – und Liebesenergie. Unendliche, tiefste Stille und freudvollste, glückseligste Bewegung. Vollkommen frei und gleichzeitig mit allem zutiefst verbunden, EINS.

Wann und wie oft spürst du dein wahres Wesen? Ist dir dies bewusst? Kannst du es fühlen, anerkennen und ehren?

Dann gibt es da noch das „Ich!“ Das Ich unserer Persönlichkeit, das Ego. Dieses „Ich“ hat ständig Wünsche, Vorstellungen, Forderungen. Es will etwas haben, erreichen und regt sich über alles Mögliche auf. Selten ist es zufrieden. Ständig hat es Pläne, Absichten mit denen es uns in Atem hält. Dieses Ich braucht pausenlos Unterhaltung, unsere volle Aufmerksamkeit, um es zufrieden zu stellen. Doch das ist schlichtweg unmöglich. Denn kaum ist eine Sache abgearbeitet, ist schon die Nächste dran…

Wann und wie oft bist du mit deinem Ich identifiziert und glaubst ihm und lässt dich von ihm auf Trab halten? Kannst du es auch mal loslassen?

Welches von diesen Beiden, dein wahres Wesen oder dein Ich, bestimmt deinen Tag, deine Zeit? Lebst du dein wahres Wesen oder hechelst du den unendlichen Anforderungen deines Ichs hinterher?

Als ich mich entschieden habe, meiner Seele zu folgen, mich auf sie einzulassen und mich von ihr führen zu lassen, durfte ich durch die Liebe und das Licht, das ich bin, erkennen, was ich nicht mehr bin.

Ich bin nicht mehr das Ich meiner Persönlichkeit. Puh, das ist heftig. Da ist so viel, was an Herausforderungen und Lärm im Kopf von meinem Ich da ist. Und all das bin ich nicht! Dieses Ich, das Liebe, Anerkennung und Prestige im Außen haben will und sich dafür verbiegt und unter Druck setzt, um den ständigen Mangel zu kaschieren. All das bin ich nicht.

Das war ein sehr langwieriger Prozess, mir das Alles bewusst zu machen, weil ich mit so Vielem identifiziert war. Die Identifikationen sind zum Teil so tief und unbewusst, dass ich heftigste Prozesse des Leidens brauchte, um ihnen überhaupt auf die Schliche zu kommen.

Ich durfte erkennen, das mein Ich unter anderem bestimmt, wie weit ein Zustand, Umstand für mich noch erträglich ist. Ist dieser bestimmte Punkt überschritten, kam ein: „Nein, das geht jetzt auf gar keinen Fall mehr, das halte ich auf gar keinen Fall mehr aus!!!“

Ich durfte lernen, meinen Widerstand gegen das, was da ist, loszulassen. Ich erkannte, dass mein Ich diese Grenzen, Bewertungen und Widerstände setzt und dass die Liebe in mir bedingungslos und grenzenlos ist und einfach liebt, weil es ihre Bestimmung ist, zu lieben.

Zum Glück wurden diese, von meinem Ich bestimmten Punkte, überschritten. Als es so unerträglich für mich wurde, dass ich diesen Zustand nicht mehr aushalten konnte, blieb mir nur das Loslassen! Ich habe mich fallen lassen, zu meiner Seele, zu der Liebe, die in mir ist und die ich bin.

In diesen Augenblicken wurde ich immer gefragt, wer in mir denn diese Grenzen festsetzt, wer in mir bestimmt, was geht und was nicht. In meinem vollkommenen Loslassen und in meiner Hingabe an das, was ist, hat mich die Liebe, die ich in Wahrheit bin, aufgefangen und getragen, weit über die Grenzen des Ichs hinweg.

Um zu dieser Liebe in mir zu gelangen, musste ich die Grenzen meines Ichs überwinden. Erst, als ich nichts mehr zu verlieren hatte, bin ich zu dem vorgedrungen, was ich in Wahrheit bin. Ich war Eins und nicht mehr durch meine Widerstände abgetrennt.

Loslassen bedeutet, sich vollkommen dem Wesen, dem Göttlichen, der Seele, Gott oder der göttlichen Quelle in uns hinzugeben, in dem unerschütterlichem Wissen, dass wir das Alles in uns tragen. Wir sind ES. Wir sind es die ganze Zeit über, doch meistens haben wir nicht die leiseste Ahnung davon! Wir haben es schlichtweg vergessen.

Es bedeutet, die Enttarnung des Ichs, dass alles unternehmen wird, um uns von diesem Weg abzubringen! Letztendlich dient es uns dazu, uns bewusst zu machen, was wir alles nicht brauchen, um der/diejenige zu sein, der/die wir schon die ganze Zeit SIND! Es zeigt uns den Mangel auf, den wir aufgrund der unzähligen Konditionierungen, Glaubenssätzen, Mustern, Manipulationen, Prägungen und vielem mehr in uns haben, weil wir dadurch von unserem wahren Wesen getrennt sind. Solange wir im Außen nach Heilung und Liebe suchen, bleiben wir in der Illusion des Ich’s gefangen.

Die Wahrheit sucht sich ihren Weg. Auf allen Ebenen, in allen Bereichen.

Wunderbar, diese Erfahrung!

Um tief zu dir selbst vorzudringen, brauchst du Zeit für die Stille in dir. Du darfst dich mit dem auseinandersetzen, was in dir ist. Zuerst ist da evtl. viel Lärm und absolut keine Motivation, das ständige Tun sein zu lassen und nichts zu tun! Das Ich erlaubt so etwas nicht. Auf gar keinen Fall. Setze dich darüber hinweg. Erkenne an, wer du in Wahrheit bist. Deine Seele, die Liebe und das Licht, die göttliche Quelle in dir warten auf dich. Irgendwann, wenn die Zeit dafür gekommen ist, werden sie sich dir zu erkennen geben und dich überfluten mit so viel Licht und Liebe, die nicht von dieser Welt sind.

Liebe Grüße,

schön, dass du da bist,

Astrid Lahsa

Ich wurde gefragt, warum die diesen Artikel geschrieben habe… Weil es allerhöchste Zeit ist, die Abgetrenntheit zu der Liebe, die wir alle sind, zu beenden.

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